Leitbild

1. Der franziskanische Weg des Mitgefühls ist ein Schlüssel zur positiven Veränderung unserer selbst. Als Franziskus dem Impuls des Mitgefühls folgte und die Aussätzigen küsste und beschenkte, „war in Süße für ihn verwandelt, was vorher bitter gewesen: die Aussätzigen anzusehen und anzurühren“ (Drei-Gefährten-Legende). Unsere Rationalität und Gewohnheit wertet Mitgefühl zu oft als 'sinnlos' oder 'unvernünftig' ab. Diese 'Verhaltenslehren der Kälte' sind Masken des Egoismus und der Gleichgültigkeit. Sie werden durch den franziskanischen Weg des Mitgefühls überwunden.

 

2. Der franziskanische Weg des Mitgefühls ist direkt wohltätig für den Menschen. Er bricht seine Ich-Zentriertheit auf und lässt ihn die Verbundenheit mit allem erfahren. Er zeigt ihm, dass sein Glück nicht im verbrauchenden Konsum und Besitz liegt, sondern in einer gelungenen Beziehung zu anderen Wesen der Schöpfung. Er hilft, die Schranken der Nationalität, Religion, Weltanschauung, Rasse und Geschlecht zu überwinden und fördert dadurch den Frieden unter den Menschen und Völkern.

 

3. Der franziskanische Weg des Mitgefühls ist ein Schlüssel zur Abwendung der ökologischen Auszehrung und Zerstörung der Erde. Die Welt kann nicht besser werden, wenn wir selbst nicht besser werden. Wer mit den nichtmenschlichen Wesen der Natur fühlt, achtet sie und hat den Wunsch, ihre Integrität und ihr Glück zu fördern und sie nicht für eigene Zwecke auszubeuten und zu töten. Mitgefühl führt zu Anspruchslosigkeit und Verzicht, damit auch die anderen Wesen leben können. Es entspringt einer unmittelbaren Wahrnehmung des anderen Wesens und ist unabhängig vom wissenschaftlichen Streit um Klimamodelle und ökologische Belastbarkeit der Erde.

 

4. Die Vision des franziskanischen Weges des Mitgefühls ist der Mensch als guter Hirte der Erde und aller ihrer Bewohner.